mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes verfahren, bei dem die parteien mithilfe eines mediators, freiwillig und eigenverantwortlich, eine einvernehmliche beilegung ihres konfliktes anstreben. im gegensatz zum gerichtlichen verfahren, liegt das ergebnis der mediation in den händen der beteiligten parteien. kein richter entscheidet sondern allein die beteiligten.
ziel der mediation ist es, faire und interessengerechte lösungen zu erarbeiten, die von allen beteiligten getragen werden und in der zukunft bestand haben. dieses ziel wird dadurch erreicht, dass die konfliktparteien im verlauf des verfahrens unter anleitung des mediators miteinander kommunizieren, selbstständig und eigenverantwortlich mit ihrem konflikt umgehen, um letztlich nach kreativen lösungsmöglichkeiten zu forschen und diese umzusetzen.
die stärken der mediation zeigen sich besonders in der erhaltung und verbesserung von langfristig angelegten beziehungen oder geschäftlichen kontakten. die konzentration auf gemeinsame interessen, ermöglicht eine neue perspektive auf vermeintlich festgefahrene beziehungsstrukturen. gewöhnlich finden sich die konfliktparteien an einem tisch zusammen. möglich sind auch die folgenden formen: online-mediation und shuttle- mediation.
warum mediation?
- persönliche beziehungen werden verbessert
- psychische belastungen werden vermieden oder reduziert
- die fähigkeit, konflikte eigenständig zu lösen, wird gestärkt
- mediation bietet raum für kreative und individuelle lösungen
- mediation fördert eine friedliche und produktive form des umgangs
- konflikte werden zeitnah und schnell bearbeitet
- das preis-/leistungsverhältnis ist günstig
wie verläuft eine mediation?
die rahmenbedingungen für mediationsverfahren hat der gesetzgeber im sommer 2012 im mediationsgesetz (MediationsG) geregelt. ein mediationsverfahren durchläuft in der regel mehrere phasen:
vorbereitungsphase
- initiative durch die streitparteien und einschaltung eines mediators
- gemeinsame erörterung von sinn und zweck der mediation im konkreten einzelfall
- entwicklung und formulierung einer verbindlichen verfahrensordnung
durchführungsphase
- offenlegung und sammlung, der dem konflikt zugrunde liegenden fakten
- erarbeitung der tatsächlichen interessen
- kreative ideensuche und entwicklung von lösungsoptionen
entscheidungs- und umsetzungsphase
- gemeinsame lösung
- abschluss einer mediationsvereinbarung
- klärung der umsetzung
anwendungsgebiete:
mediation wird heute in verschiedenen gesellschaftlichen bereichen erfolgreich angewandt. klassische einsatzgebiete der mediation sind u. a.:
- mediation im familiären/ nachbarschaftlichen umfeld
- mediation in erziehung und bildung
- arbeits- und wirtschaftsmediaton
- mediation im gesundheitsbereich
- mediation im strafrecht (täter-opfer-ausgleich)
- mediation im interkulturellen kontext
- mediation im öffentlichen bereich